Copyright Dezember 2010 katholische Kirchengemeinde St. Agnes - Tonndorf
Gezeichnet: G. Jakubik
Die röm. katholische Kirchengemeinde St. Agnes, Hamburg-Tonndorf!
Durch den Zugang von Flüchtlingen und Vertriebenen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten siedelten
sich in den Nachkriegsjahren viele Katholiken in Hohenhorst, Jenfeld und Tonndorf an. Zuständig für diese
Gläubigen war die Pfarrgemeinde St. Joseph in Wandsbek. Gottesdienste fanden zunächst in der von
Estorff-Kaserne und später in der Tonndorfer Schule statt. Das war der Anfang einer neuen Gemeinde.
Aufgrund der Zahl von damals immerhin schon 3.500 Seelen ergab sich die Notwendigkeit zur Errichtung
eines Gotteshauses.
Am Gedenktag der Hl. Agnes, dem 21.Januar 1964, wurde dann der Grundstein gelegt. Der Bau der Kirche
wurde unter Leitung des Gemeindepfarrers von St. Joseph, Dr. Franz Sigge, geplant und durchgeführt.
Am 20. Februar 1966 wurde die neue Kirche von Herrn Weihbischof Johannes von Rudloff eingeweiht und
als erster Pfarrer wurde Pastor Marian Joachim Lange am 1. Mai 1966 eingeführt.
Mit Wirkung vom 1. Oktober 1966 wurde der bisherige Pfarrbezirk St. Agnes dann zu einer selbständigen
Kirchengemeinde erhoben. Am 12.Mai 1968 wählte die Gemeinde den ersten Kirchenvorstand der wiederum
die Wahl des ersten Pfarrgemeinderates am 23.2.1969 vorbereitete.
Da sich inzwischen ein reges Gemeindeleben entfaltet hatte, reichten die bescheidenen Gemeinderäume
nicht mehr für die vielen Aktivitäten aus. So wurde im Januar 1974 der Bau eines großzügigen
Gemeindezentrums begonnen und am 10.11.1974 eingeweiht. Nun stand einem vielfältigen Gemeindeleben
nichts im Weg. Die Gemeinde vergrößerte sich und viele neue Gemeinschaften entstanden.
1976 wurde die Gemeinde mit der Betreuung des Seelsorgebezirkes St. Martin, Barsbüttel, beauftragt.
Dort finden regelmäßige Sonntagsgottesdienste statt, die durch die Dominikanerpatres gehalten werden.
Die Gemeinde St. Martin war im Kirchenvorstand und auch im Pfarrgemeinderat vertreten.
Im Herbst 1983 ging der erste Gemeindepfarrer aus gesundheitlichen Gründen in den wohlverdienten
Ruhestand und zog nach Dortmund. Dort verstarb er am 24.August 1989.
Als Nachfolger wurde Herr Pastor Rembert Panther ernannt, der am 18.September 1983 in sein Amt
eingeführt wurde. Etwas mehr als 25 Jahre leitete er die Gemeinde und kann seit dem ersten Advent, dem
1.12.2008, seinen Ruhestand genießen.
Seit dem ersten Fastensonntag 2009, dem 1.März 2009, leitet Herr Pastor Peter Wegner die inzwischen
5.100 Seelen umfassende Gemeinde (einschl. St. Martin), die aus Mitgliedern aus 64 Nationen besteht. Die
bunte Mischung der Gemeinde ist in und bei den Sonntagsgottesdiensten zu sehen, nach dem Motto:
„ Alle sind eingeladen.“
ZEITTAFEL ST. AGNES /////////////////////////////////////////////
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21.01.1964
Grundsteinlegung
20.02.1966
Weihe der Kirche
01.10.1966
Erhebung zur selbständigen Gemeinde
23.02.1969
Wahl des ersten Pfarrgemeinderates
15.03.1970
Einweihung des Kreuzweges
04.04.1971
Einweihung der neuen Orgel
10.11.1974
Einweihung des neuen Gemeindezentrums
01.01.1977
Eingliederung des Seelsorgebezirks St. Martin, Barsbüttel, in die Gemeinde
08.08.1982
Primizfeier Pater S. Pawlicki S.J.
14.08.1983
Verabschiedung des Gemeindepfarrers Pastor Marian Lange
18.09.1983
Einführung des Gemeindepfarrers Pastor Rembert Panther
28.08.1989
Todestag des ersten Pastors M. Lange
31.05.1992
Primizfeier Kapl. Roman Johannsen
07.01.1995
Errichtung des Erzbistums Hamburg
01.06.1995
Erster Spatenstich für das neue Küsterhaus
Nov. 1997
Erste Wahlen zum Kirchenvorstand und zum Pfarrgemeinderat im Erzbistum
Hamburg
20.06.1999
Teilnahme an der Bistumswallfahrt zum Answeruskreuz
10.01.2000
Erneuerung der Heizungsanlage in der Kirche
12.03.2000
40 Jahre Priester P. Panther
31.05.2000
Deutscher Katholikentag: Unterbringung der Gäste in der
Tonndorfer Schule und in Privatquartieren.
Mai 2001
Diakon Katzer wird in die Gemeinde berufen
11. -- 15.08 2005
Teilnehmer des Weltjugendtages 2005 Köln aus
Westminster/London sind 5 Tage in der Gemeinde
26.10.2008
Mendelsonchorfestival in der Kirche mit Chören aus: St. Martin Barsbüttel,
St. Christopherus Hummelsbüttel und Heilig Kreuz Volksdorf.
30.11.2008
Pastor Rembert Panther wird in den Ruhestand versetzt.
01.03.2009
Der neue Pastor, Peter Wegner, wird durch Dechant Albrecht
(St. Paulus Billstedt) im feierlichen Hochamt in die Gemeinde eingeführt
01.03.15
Pfarrer Michael Elsner wird mit halber Stelle der Gemeinde als Pastor zugeteilt.
Mit der zweiten halben Stelle ist er als Krankenhausseelsorger eingesetzt in der
Asklepios Klinik in Eilbek.
04.03.16
Am Freitag, den 4.3.2016, verstarb unerwartet Herr Pastor Peter Wegner.
04.03.16
Pfarrer Siegfried Albrecht, Pfarrer der Gemeinde St.Paulus Billstedt, wurde als
Pfarradministrator eingesetzt.
14.03.16
Am Montag, den 14.03.16 feierte Herr Erzbischof Dr. Stefan Heße ein
Pontifikalrequiem mit den Angehörigen und der Gemeinde.
Anschließend begleiteten viele Gemeindemitglieder den verstorbenen Pastor, Peter
Wegner, auf dem letzten Weg zu seiner Ruhestätte auf dem Friedhof Ohlsdorf bei
Kapelle 13.
01.08.16
Pastor Alexander Görke wird von Neumünster nach
Hamburg versetzt und bezieht
die Wohnung im Pfarrhaus der Gemeinde. Pastor Görke ist mit halber Stelle
Jugendseelsorger des Erzbistums Hamburg. Die zweite halbe Stelle ist für den
zukünftigen „Pastoralen Raum“, St.Agnes, St. Joseph, St. Paulus, bestimmt.
04.09.16
Herr Erzbischof Stefan Heße setzt den Beginn der Vorbereitung des „Pastoralen
Raumes“ für die 3 Gemeinden St. Agnes Tonndorf, St. Joseph Wandsbek, St. Paulus
Billstedt, fest. Dies wird mit einem Gottesdienst und einem Gemeindefest in St.
Joseph gefeiert.
01.02.19
Herr Pfarrer S. Albrecht, Administrator der Gemeinde, wird in den Ruhestand
versetzt.
10.02.19
Herr Pfarrer Felix Evers wird Pfarrer in St. Paulus Billstedt.
17.02.19
Herr Pfarrer Felix Evers stellt sich im Hochamt als Administrator vor.
Betritt man die Kirche durch den Seiteneingang, bekommt man sogleich einen
Hinweis auf die Patronin der Kirche „St. Agnes.” Ein großes, buntverglastes
Betonfenster, in dem die Heilige dem Besucher gegenüber steht. Agnus – das
Opferlamm – zu ihren Füßen, das Symbol Christi.
Viel ist es nicht, was uns über die Heilige überliefert wurde; keine Märtyrerakten
geben Einblick.
Immerhin ist uns das Wesentliche aus ihrem jungen, kurzen Leben bekannt. Der
heilige Ambrosius, Bischof von Mailand, schreibt fast ein Jahrhundert nach ihrem
Tod einige Sätze in seiner Abhandlung „über die Jungfrauen“ über die Heilige Agnes,
was in der römischen Christengemeinde an Wissen über sie lebendig blieb und zu
einem leuchtenden Leitbild gläubiger Verehrung bis in die heutige Zeit wurde.
Agnes wurde als Tochter einer römischen Patrizierfamilie geboren und war von ihrer
frühesten Jugend an Zeugin der Verfolgung, der die christliche Gemeinde Roms um
die Mitte bis Ende des dritten Jahrhunderts ausgesetzt war. Wegen ihres Reichtums,
ihrer Schönheit und Adels wurde sie von vielen Jünglingen aus den vornehmsten
Familien Roms zur Ehefrau begehrt.
Selbst der Sohn des Bürgermeisters war unter ihnen, der ihr alle Herrlichkeiten der
Welt versprach, wenn sie nur seine Frau würde und dem Christentum abschwöre.
Doch das gottbegeisterte, junge Mädchen blieb standhaft und wies alle zurück.
Durch ein Gelübde hatte sie sich Gott versprochen. Ihm allein wollte sie ihre Liebe
geben.
Der Bürgermeister setzte ihr zu mit Schmeicheleien und finsteren Drohungen, sie
sollte den Götzen opfern. Sie erwiderte:“ Ich, eine Dienerin des Allerhöchsten,
deinen stummen, tauben, lahmen, vernunftlosen Götzen dienen?“ „Wärest du nicht
so jung, dürftest du nicht ungestraft die Götter lästern“ herrschte der
Bürgermeister sie an. „Auf das Alter kommt es nicht an, Gott ist stark auch in
schwachen Kindern“ entgegnete sie. Man schleppte sie vor die Götzenbilder und
drückte ihr Weihrauch in die Hand. Sie aber erhob die Hand und machte das
Kreuzzeichen. Vor Wut außer sich schrie der Präfekt: „Entweder du opferst oder ich
lasse dich in das Haus der Schande bringen. „Du kennst meinen Gott nicht. Ich
kenne die Kraft meines Herrn Jesus Christus, daher verachte ich deine Drohungen,“
erwiderte Agnes. Daraufhin wurde sie in das Haus der Schande gebracht.
Als der Sohn des Präfekten sich ihr nähern wollte, fiel er wie vom Blitz getroffen zu
Boden. Unter dem Volk erhob sich ein großes Geschrei: „Tötet die Zauberin!“ Agnes
hatte Mitleid mit dem Leblosen und schlug das Kreuz über ihn und betete,
woraufhin dieser wieder aufstand. Ein anderer Richter ließ sie zum Scheiterhaufen
bringen, sie sollte verbrannt werden. Agnes stand in den Flammen, betete und blieb
unverletzt; gleichsam den Jünglingen im Feuerofen.
Durch einen Henker wurde sie dann enthauptet. Am Rande von Rom wurde sie
beigesetzt und über ihrem Grab baute man eine prachtvolle Kirche, in der jährlich
zwei einjährige Lämmer gesegnet werden. Von der Wolle dieser Lämmer werden die
Pallien gefertigt, die Abzeichen der erzbischöflichen Würde sind und vom Heiligen
Vater überreicht werden.